Dienstag, 30. Dezember 2014

Bienen und Superkräfte

Bienen und Superkräfte

Hier ist das Interview mit Herrn Merklinger, viel Spaß beim Lesen!

24.7.2014:
Es war warm am Donnerstag. Die Ferien waren schon zu riechen. Noch ein paar Tage. Staub flimmerte in der stickigen Luft der Aula. Ich hatte für diesen Tag ein lang geplantes Interview ausgemacht. Pünktlich um 13:15 Uhr wartete ich zusammen mit Antonia vor dem Sekretariat. Eine Tür öffnete sich und frischer Wind schlug uns entgegen. "Kommt doch herein", forderte Franz Merklinger uns auf. Mit den Fragen in der Hand folgten wir ihm. "Und was ist eurer Anliegen?", wollte er wissen. "Wir würden sie gerne interviewen. Für den Schulblog", erklärte ich. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. "Dann legt mal los!"

Wann haben Sie zum letzen Mal etwas zum ersten Mal getan?
Jetzt gerade ständig. Durch den Wechsel in meinen dritten Lebensabschnitt mache ich in letzter Zeit täglich Neues. Mein bisheriges Leben war natürlich sehr von der Schule geprägt. Nun wird dieser große Block wegfallen. Darauf muss ich mich einstellen. Und während dies passiert, müssen natürlich noch Formalitäten geregelt werden. Man geht ja nur einmal in Rente!

Was war Ihr größtes Hobby als Sie so alt waren wie wir?
Mhm, also in der zehnten Klasse. Ich habe Lateinnachhilfe gegeben. Da habe ich nicht schlecht verdient. Und dann habe ich noch Handball gespielt. Ich war ja in Gaienhofen auf der Schule, da hatten wir eine Schulmannschaft. Mit der sind wir auch auf Turniere gegangen.

Welche Sache aus Ihrer Jugend würden Sie gerne einmal wiederholen?
Ich bin gern zur Schule gegangen. Aber nicht wegen dem Unterricht, der war nicht ganz so wichtig damals für mich. Ich hatte tolle Freunde auf der Schule. Dadurch, dass ich als Externer auf ein Internat ging, lernte ich viele Leute schnell und intensiv kennen. Und die Klassen waren klein. Nur 18 Schüler waren wir in unserer Klasse.  Wenn man da den ganzen Tag zusammen sitzt, entsteht eine tolle Gemeinschaft. Wir waren häufig Rudern und Baden. Auch jetzt noch treffen wir uns alle fünf Jahre.

Was war ihr schönstes Geschenk?
Ich durfte auf das Gymnasium gehen und nach dem Abitur studieren. Meine Eltern haben dies sehr unterstützt. Mein schönstes Geschenk aber war ein Sprachaufenthalt in Cheltenham in  England. Dort musste ich nicht zur Schule gehen. Das waren spannende drei Monate. Ich lebte in ganz unterschiedlichen Familien. In einer Familie waren, neben mir, noch fünf andere Kinder. Ich habe mich sehr wohlgefühlt. Sehr schnell wurde ich in den englischen Alltag dieser Familie mit eingebunden. Dann war ich mehrere Wochen  in der Familie  eines pensionierten Polizeipräsidenten. Dort lernte ich auf eine ganz andere Weise als in der Großfamilie: Jeden Tag musste ich einen gut ausformulierten Bericht über meinen Tag verfassen. Diese Zeit hat mir wirklich viel gegeben.


Wer hat sie dazu animiert Lehrer zu werden?
Eigentlich wollte ich Diplombiologe werden. In meinem vierten Semester traf ich meinen alten Lateinlehrer in der Stadt. Ich war sehr begeistert von ihm als Lehrer; er bot einen wunderbaren  Geschichts- und Lateinunterricht. Davor  hatte ich nie auch nur einen Gedanken an das Lehrerwerden verwendet. Er aber erzählte mir von dem herrschendem Lehrermangel und beschrieb die Arbeit aus Lehrersicht so spannend. Irgendwie hat er es wirklich vollbracht mich umzustimmen. Dadurch habe ich ab dem vierten Semester noch Chemie dazu studiert und bin dann Lehrer geworden.

Wie waren Ihre Jahre als Lehrer?
"Spannend" würde ich sie, meiner Meinung nach, am besten bezeichnen. Ich hatte einen tollen Fachleiter, Herrn Dr. Amann, als ich noch angehender Lehrer war. Er hat mich regelmäßig in seinen Unterricht schauen lassen, seine Versuchsvorbereitungen durfte ich mitmachen und er hospitierte oft in meinem Unterricht und gab mir Ratschläge. Ich war 19 Jahre Lehrer  in Stockach und fast fünf Jahre Stellvertretender Schulleiter am FWG in Singen.  Am 5. Februar 2001 wurde ich hier in Radolfzell als Schulleiter eingeführt.

Was würde Ihnen, aus unserer Sicht, an Schule im allgemeinen nicht gefallen?
Ganz klar G8. Immer noch hadere ich mit der Entscheidung des Ministeriums. Die Auswirkungen des gestohlenen Jahrs zeigen sich deutlich: Dem hohen Druck sind nicht alle Schüler gewachsen. Auch funktioniert der eigentliche Plan der zuständigen Politiker nicht. Die Schüler studieren nicht wie gewünscht ein Jahr früher, sondern viele machen nach der Schule ein Auslandsjahr . Ich halte das 13. Schuljahr sehr wichtig zur Verknüpfung früherer gelernter  Inhalte zu einem Gesamtbild. Bei vielen Schülern hat es in der 13. Klasse "Klick" gemacht. Und das fehlt. Dieser "Aha-Effekt". Den gibt es so kaum mehr.

Um was beneiden Sie uns Schüler?
Ihr habt einen lebendigen Unterricht. Die Struktur des Unterrichts hat sich verändert: Lehrerinput, schüleraktive Unterrichtsphasen, eigenständiges Lernen mit guten Arbeitsblättern und Arbeitsmaterialien. Vor allem durch das selbständige Erarbeiten und Eintrainieren setzt sich alles viel schneller. Bei uns gab es dies früher nur sehr selten. Und in den Praktika,  diese Verknüpfung von Theorie und Praxis, um die beneide ich euch.

Was ist, Ihrer Meinung nach, das Schlimmste am Schüler sein?                       
Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Wahrscheinlich die pubertären Phasen; in dieser Zeit, in der man keine Lust hat zu lernen, und  man dann die Quittung in Form schlechter Noten bekommt. Das ist hart. Aber im Allgemeinen finde ich Schule als Lebensraum für Schüler natürlich trotzdem sehr gut.

Welche Superkraft hätten Sie gerne?
Welche Superkraft? Ich bin eine sehr empfindsame Person, reagiere schnell betroffen. Eigentlich sollte man viele Dinge locker angehen können. Ich hätte gerne die Kraft, mehr noch über den Dingen zu stehen und mehr besonnene Entscheidungen treffen zu können.

Was wird Ihnen in Ihrer Rente fehlen?
Ich kann mir meinen Tagesablauf noch nicht genau vorstellen. Mein Tag war natürlich sehr von der Schule geprägt, früh aufstehen und dann ab in die Schule. Danach Unterrichtsvorbereitungen, Korrekturen und Fachbücher studieren. Mir wird der Unterricht und die Verwaltungsarbeit ganz sicher erst einmal fehlen. Die Arbeit mit immer gleichalten Schülern hat mich jung gehalten, sich mit den Ideen auseinanderzusetzen, die die Schüler zur Gestaltung von Unterricht und Schule kreativ einbringen.

Und was tun Sie in Ihrer neu gewonnen Freizeit?
Schon seit 2010 habe ich mir Bienen angeschafft und imkere. Ich wohne auf einem großen Grundstück. Das bedeutet natürlich auch viel Arbeit. Da meine Frau erst in einem Jahr in den Ruhestand gehen kann, werde ich mich ein wenig mehr in den Haushalt einbringen. Ich möchte noch mehr lesen , und ich möchte reisen. Bisher habe ich viel zu wenig von der Welt gesehen; das muss ich nachholen.

Was ist Ihr Lebensmotto?             
"Das Leben ist schön!"  Während meines Studiums habe ich einen Film gesehen. Er hieß genauso. Er handelte von einer jüdischen Familie. Die Eltern kommen während der NS-Zeit in ein KZ und der Vater verschleiert dem Jungen die ganze Situation, ja, verzerrt sie so, dass der Junge die Problematik nicht erkennt.  Der Film ging mir damals sehr unter die Haut; die Lebenskraft, die da zum Ausdruck kam, hat mir sehr imponiert und ist mir zum Lebensmotto geworden.

Was wünschen Sie der Schule für die Zukunft?
Mit Frau Heller-Paulus wird eine gute Lehrerin Schulleiterin. Eine gute Lehrerin hat ihr Schüler im Blick und weiß was für sie wichtig ist. Die Schüler stehen im Mittelpunkt. Schule wird gestaltet. Zusammen mit euch Schülern. Spannender Unterricht, Musicals, Schulchöre, Orchester, Theater, Wassersport, all dies kommt aus eurer und der Initiative der betreuenden Lehrer. Frau Heller-Paulus wird  dies alles auch fördern. Ich wünsche der Schule weiterhin , dass sie ein Lebensraum, ein Ort des Leistenwollens und einer funktionierenden Schulgemeinschaft  bleibt und sich weiterentwickelt.


Vielen Dank für das Interview!

Hallo ihr Leser,
Wir hoffen, dass euch das Interview gefallen hat. Wir würden uns natürlich weiterhin über Einsendungen freuen.
Einen guten Rutsch!
Eure Antonia, Linn und Leon

Sonntag, 27. April 2014

Fragen über Fragen

Wie alle von euch, oder besser gesagt viele ja wissen, wird uns Herr Merklinger am Ende von diesem Schuljahr verlassen. Deshalb werden wir, Antonia und ich, noch einmal die Chance nutzen, um ihn zu interviewen. Natürlich könnten wir uns jetzt hinsetzen und uns Fragen aus denken. Das wäre eine Möglichkeit. Andererseits wissen wir nicht was euch interessiert, was ihr schon immer einmal wissen wolltet. Deshalb brauchen wir euch: Schickt uns per Kommentar oder per Email  friedrich.hecker.blog@gmail.com eure Vorschläge für Fragen. Bis zum 2.Juni könnt ihr uns so mitteilen was euch interessiert.
Natürlich freuen wir uns immer noch auf Texte von eurer Seite aus, da dieser Blog sonst leider nur sehr langsam größer wird.
Euch allen einen schönen letzten Ferientag,
Eure Linn

Mittwoch, 12. Februar 2014

Klingelkisten oder Handys in die Schultasche

Von Linn Manegold

Pause. Zwar nur fünf Minuten, aber Pause. Viele bleiben auf ihren Plätzen sitzen oder gehen vor das Klassenzimmer. Die, die es warm haben wollen ziehen die Heizung vor. Und einige holen ihr Handy hervor und tippen darauf herum. Und das ist schon fast das Problem, denn es bleibt meist nicht beim einmaligen Spielen. Manche Schüler schauen ständig auf ihr Smartphone, es könnte ja einen neuen Post auf Facebook geben oder das ultimative Foto ist auf Instagram erschienen. Vielleicht hat aber die beste Freundin aus einer anderen Klasse per Whatsapp eine Nachricht hinterlassen. Jetzt wollen die Lehrer diesen Machenschaften einen Riegel vorschieben: Handys werden ab sofort aus dem gesamten Schulalltag verbannt.           
Die Reaktionen waren verschieden.  Von "ist mir doch egal" bis "hoffentlich wird mir mein Handy nicht weggenommen" war alles dabei. Viele erkannten aber auch, dass dieses Verbot unkontrollierbar ist, da Lehrer auch nicht alles mitbekommen. Wieso also wurde dieses Verbot aufgestellt?
Gehen wir mal zurück, zum 31. Januar. Der Südkurier hatte vielleicht keine Aufmache für die Titelseite vom Teil Radolfzell oder interessiert sich für Angelegenheiten unserer Schule. Wie dem auch sei, jedenfalls erscheint an dem Tag ein großer Artikel über dieses Verbot. Hierbei werden drei Leute zitiert, wovon zwei für uns wichtig sind: Herr Merklinger, der Schulleiter des FHGs und Herr Stahl vom Elternbeirat.
 Herr Merklinger sagt : "Wir müssen die Schüler vor sich selbst schützen-das ist unsere Verantwortung."[1] Das ist auch unter dem Aspekt des Cybermobbings zusehen, denn laut Südkurier hat der Gesprächsbedarf darüber zugenommen. Zusätzlich lässt sich in den Selbstschutz auch der Schutz vor Sucht hineininterpretieren. Somit ist das eigentlich ganz sinnvoll.  
Die Meinung von Herrn Stahl ist: "Wie können wir etwas von Lehrern verlangen, dass Eltern zu Hause auch nicht schaffen?" [2]  Genau das entspricht auch meiner Meinung. Die Umsetzung ist bei 1000 Schülern viel zu schwierig, als dass die Schule es schaffen könnte, die Handys aus den Pausen restlos zu verbannen. Da ist die Kontrolle im Unterricht noch einfacher. Kaum klingelt eins der Geräte kann es ganz einfach eingesammelt werden. Im Unterricht macht das Abnehmen von Handys ja noch Sinn, denn sie können einen guten Spickzettel abgeben. Mit einer Internet Flat kann schnell die richtige Lösung bei Google gefunden werden. Deshalb haben früher auch mache Lehrer auch die Handys vor Arbeiten eingesammelt. Das fällt bei dem kompletten Handyverbot nun ja weg.

Das Thema ist und bleibt also kompliziert und sicher wird darüber noch geredet. Was meint ihr zu der Regel? Sollten Handys ganz zu Hause bleiben oder kann es erlaubt sein das sie immer noch mit in die Schule kommen?  Über einige Kommentare würde ich mich , auch im Namen von Antonia  und Leon freuen.

Zu guter Letzt:
Wie schon im Eingangsartikel erwähnt freuen wir uns, wenn ihr selbst geschriebene Texte über eure Klassenfahrten, Ausflüge oder Projekte an uns schickt. Auch könnt ihr gerne Kritik an Punkten der Schule üben und diese sachlich in Texte verpacken. Natürlich sind auch selbst geschriebene Gedichte oder Geschichten willkommen. Gestaltet diese Seite mit!


Eure Linn








[1]Südkurier, Anja Arning, Ausgabe Nr. 25, 2014,Seite 17
[2] Südkurier, Anja Arning, Ausgabe Nr. 25, 2014,Seite 17 

Montag, 18. November 2013

Das sind wir...

Liebe Schülerinnen und Schüler, Liebe Lehrerinnen und Lehrer, Seit kurzem gibt es eine Neuerung am FHG: wir haben jetzt einen Schulblog! Die Idee entstand während der Projekttage, als das Projekt „Wir machen eine Zeitung“ angeboten wurde. Wir wollten eine Schülerzeitung eröffnen, was wir allerdings verwarfen und stattdessen beschlossen, einen Blog zu erstellen. Wir, das sind Linn Manegold (14), Leon Gölz (15) und Antonia Bolln (16). In dem Blog werden verschiedene Texte hochgeladen: Berichte von Veranstaltungen, Reisen oder Ausflügen (z.B.: Austausch, Wandertag, Klassenfahrt, etc.), Artikel über aktuelle Ereignisse, bei denen Redebedarf ist oder einfach Informationstexte. Natürlich sind das nicht die einzigen Textarten, die auf dem Blog erscheinen werden. Wir nehmen sehr gerne Texte von Schülern (und auch Lehrern) entgegen, die ihr an folgende E-Mail Adresse senden könnt: friedrich.hecker.blog@gmail.com. Natürlich können wir nicht alle Texte hochladen. Wir müssen sie erst auf ihren Inhalt prüfen und dann entscheiden, ob wir die jeweiligen Text verwenden. Es gibt auch eine Kommentarfunktion, die man nutzen kann. Dazu muss man sich einfach nur anmelden. Alle geschriebenen Kommentare laufen über uns. Wir prüfen den Inhalt und erteilen den Kommentaren, die beleidigende Inhalte oder Sonstiges enthalten, nicht die Erlaubnis, unter dem Text zu erscheinen.